Großbrand mit gefährlichen Detonationen bei einem Autohaus!
Knapp 140 freiwillige Feuerwehrleute standen Sonntagabend 12.Mai 2019 bei einem Brand in einem Autohaus im Gewerbegebiet Tribuswinkel-Oeynhausen (Gemeinde Traiskirchen) Bezirk Baden im Großeinsatz.
Erst gegen 01:30 Uhr konnte von der Einsatzleitung Brand aus gemeldet werden. Da große Teile des betroffenen Bereichs Einsturz gefährdet waren und daher noch nicht alle Glutnester aufgespürt wurden, verblieb die örtliche freiwillige Feuerwehr Oeynhausen weiterhin vor Ort. Die Löschwasserversorgung konnte durch das örtliche Hydranten-Netz, sowie mit mehreren Tanklöschfahrzeugen sichergestellt werden. Bis zur Herstellung der Zubringerleitungen stand der Feuerwehr ein gefülltes Schwimmbecken auf dem Nachbargrundstück zur Verfügung, wo mit einer Pumpe das Wasser angesaugt werden konnte. Eine Teleskopmastbühne der Feuerwehr unterstützte die Löscharbeiten von oben.
Aufgrund des enormen Schadens nahm das Landeskriminalamt die Erhebungen bezüglich Brandursachenermittlung auf. Durch die Einsturzgefahr sind aber vorerst nicht alle Bereiche zugänglich. Diese müssen zuerst gesichert werden. Während der Löscharbeiten verletzte sich ein Feuerwehrmann am Fuß. Bis ca. 2 Uhr standen 8 Freiwillige Feuerwehren (FF Oeynhausen, FF Tribuswinkel, FF Wienersdorf, FF Traiskirchen-Stadt, FF Möllersdorf, FF Baden Weikersdorf, FF Oberwaltersdorf und die FF Stadt Bad Vöslau) im Einsatz. Für die Löscharbeiten musste die LB17 von der Polizei gesperrt werden. Ein Rettungsteam des RK Baden war für die Einsatzkräfte in Bereitschaft vor Ort.
Besondere Gefahren bei Bränden mit Acetylengasflaschen:
Wird ein Acetylenbehälter längere Zeit mit über 100°C beaufschlagt, kann es zur hydraulischen Sprengung (Druckgefäßzerknall) kommen! Beim Bersten des Behälters kann ein Feuerball mit bis zu 30m Durchmesser entstehen, zudem Gefahr durch Trümmerflug bis 300m. (Quelle Wikipedia)
Die ganze Nacht wurde deshalb eine Acetylengasflasche, welche sich unter einem eingestürzten Dach lag und während des Brandes hoher Temperatur ausgesetzt war, weiter abgekühlt. Sicherheitshalber entschied jedoch die Einsatzleitung am Tag darauf Spezialisten des Einsatzkommandos Cobra hinzu zu ziehen, um mit gezielten Schüssen die Flasche kontrolliert zu öffnen um Gas abströmen lassen zu können.
Der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler machte sich gemeinsam mit Bezirksfeuerwehrkommandant Anton Kerschbaumer am Vormittag ein Bild der Lage vor Ort.
Die zwei Spezialisten der Cobra gelangt es die zwei Flaschen (Acetylen + Sauerstoffflasche) zu öffnen. Hier war der richtige Schusswinkel, wegen der exponierten Lage des Gasflaschenbündels unter dem eingestürzten Dach, die besondere Herausforderung für den Schützen. Auch am Montag Vormittag unterstützte die FF Oeynhausen bei den Erhebungen des Brandursachenermitterls der Polizei.
Bericht und Fotos: © Stefan Schneider BFK Baden
FF Oeynhausen, FF Tribuswinkel, FF Wienersdorf, FF Traiskirchen-Stadt, FF Möllersdorf, FF Oberwaltersdorf, FF Baden Weikersdorf, FF Stadt Bad Vöslau
Medienberichte: ORF NÖ.at, Monatsrevue.at, Heute.at, NöN.at, Krone.at, Kurier.at, meinberzirk.at, oe24.at, derstandart.at, vienna.at,
Beitrag erstellt am 13. Mai 2019
Stefan Schneider