Schadstoffübung Auxilium 2019
Nach größeren Schadstoffübungen (Virbus Unitis 2018, Medium 2017 und Schadstoff Viertelübung 2016) in den letzten Jahren im Bezirk Baden, wurde heuer erstmalig ein Rollout im Schadstoffdienst des Bezirksfeuerwehrkommando Baden unter Vorsitz Berzirkssachbearbeiter Schwarz und Absprache aller Schadstoff Führungskräfte gestartet.
Beide Schadstoffzüge im Bezirk Baden (Möllersdorf und Hirtenberg) arbeiten jetzt schon sehr eng bei Schadstoffeinsätzen zusammen, um Ausbildungsschritte intensivieren, gegebenenfalls zu vertiefen und die jeweiligen Führungsstrukturen anzugleichen. Am 09. November 2019 wurde nun deshalb erstmalig durch den Schadstoffzug Möllersdorf eine Schadstoffübung - Chemieunfall mit größeren Umweltschäden (S3) im zugeteilten Einsatzbereich des Schadstoffzug Möllersdorf ausgearbeitet bzw. vorbereitet und musste durch Schadstoffzug Hirtenberg abgearbeitet werden. Im 1. Halbjahr 2020 erfolgt dann die Rochade (Teil 2) und der Schadstoffzug Hirtenberg bereitet ein Einsatzszenarium in ihrem zugeteilten Einsatzgebiet, für den Schadstoffzug Möllersdorf, vor. Die Übungsbeobachter werden jeweils durch Schadstoffführungskräfte des nicht übenden Schadstoffzugs oder externe Schadstofffachkräfte gestellt. Diese bewerten die Schadstoffübung für gemeinsame Erkenntnisse, Nachbesprechung und Feedback.
Teilnehmende Feuerwehren im ersten Teil waren: Der Schadstoffzug Hirtenberg mit Ergänzungskräfte (FF Enzesfeld) und die FF Wienersdorf als Ortsfeuerwehr.
Vorgefundes Schadstoffszenarium:
Durch die Schadstoffführungskräfte - Vorbereitungsteam Möllersdorf wurden insgesamt zwei Schadstoffszenarien vorbereitet. Annahme > Autobahnschadstoffeinsatz (S3) - Chemieunfall mit größeren Umweltschäden, Schadstoffmedium Austritt und einige Verletzte.
Szenarium 1 Bei einem Tanklastzug (simuliert durch das WLF und AB 3000 Möllersdorf) kam aufgrund eines Verkehrsunfall LKW gegen LKW, zu einer mechanischen Beschädigung / Riss im Rohrleitungssystem des Tankaufbaues. Das transportierende Schadstoffmedium UN 2922 (ätzende, giftige Flüssigkeit) trat im flüssigen Zustand unter Druck aus. Bei diesem Schadstoffunfall galt es zusätzlich den Lenker des LKW aus der Fahrerkabine zu retten und eine weitere Person aus dem kontaminierten Bereich in Höhe des Tankaufbaues zu bergen. Der LKW war als Gefahrenguttransporter gekennzeichnet und mit Frachtpapieren bestückt.
Szenarium 2 Bei einem Klein - LKW / Stückguttransporter mit Planenaufbau, kam es ebenfalls auf Grund des o.a. Verkehrsunfall zu Beschädigung des mitgeführten IBC - Tank (1000 Liter Intermediate Bulk Container) mit Austritt von Essigsäure UN 2789. Beim Zusammenstoß mit dem Tanklastzug wurde die Ladeboardwand aufgerissen und der IBC drohte von der Ladefläche zu stürzen. Essigsäure trat aus und eine chemische Reaktion des Mediums ist weithin sichtbar (durch Nebel dargestellt).
Bei dem Schadstoffunfall kam erschwerend für übende Feuerweheinheiten hinzu, dass es sich bei dieser Einsatzübungen um einen Autobahnschadstoffeinsatz handelte und die Zufahrt, Rettungsgasse bzw. Aufstellungsflächen durch PKW im Staubereich bzw. beengten Räumen spärlich Platz boten. Die Feuerwehr Wienersdorf fungierte bei der Schadstoffübung als ortszuständige Feuerwehr und stellte eine Löschgruppe nach der GAMS Regel. Bereits auf der Anfahrt erhöhte der Einsatzleiter Feuerwehr Wienersdorf die Alarmstufe auf S3 und daher erfolgte die Alarmierung eines Schadstoffzuges aus dem Bezirk Baden. Da der zugeteilte Schadstoffzug Möllersdorf (für Wienersdorf) zum Unfallzeitpunkt aufgrund Feuerwehrausflugs nicht einsatzbereit war, wurde sofort über die BAZ Baden der Schadstoffzug Hirtenberg mitalarmiert.
Quelle: BSB Marcus Schwarz Bezirssachbearbeiter Schadstoffdienst
Beitrag erstellt am 17. November 2019
Stefan Schneider