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Einsätze

Großbrand auf Militärgelände in Großmittel

In den Mittagsstunden des 13. Juli 2022 heulten im Bezirk Wr. Neustadt und Baden die ersten Feuerwehrsirenen, nachdem im militärisch abgesperrten Bereich der Heeresmunitionsanstalt (HMunA) ein Brand ausgebrochen war und sich in Richtung Haschendorf ausbreitete. Es folgte ein mehrtägiger Großeinsatz.

Waren es anfänglich zuerst einmal die Freiwilligen Feuerwehren Haschendorf (WN), Ebenfurth (WN) und wie im Alarmplan bei dieser Örtlichkeit vorgesehen auch die FF Siegersdorf aus dem Bezirk Baden, so kamen dann auch noch weitere Kräfte zum Einsatz. Durch starke Windböen entwickelte sich dieser Brand binnen kürzester Zeit zu einen großflächigen Wald- und Wiesenbrand. Zu diesem Zeitpunkt war es auch noch nicht absehbar, dass sich dieser Einsatz über mehrere Tage hinweg ziehen wird. Die massive Rauchwolke war kilometerweit auch in anderen Bezirken und im benachbarten Burgenland zu sehen.

Dabei standen dann über 1.200 Feuerwehrmitglieder auch von Sonderdiensten, sowie vom Bundesheer als auch von der Polizei im tagelangen Löscheinsatz. In den meisten Bereichen des Militärgeländes war eine direkte Brandbekämpfung aufgrund von unzähligen Munitionsblindgängern nur aus der Luft möglich. Deshalb kamen auch Hubschrauber von der Polizei als auch vom Bundesheer zum Einsatz.

Informationen zu den Kräften aus dem Bezirk Baden unten angefügt - einen Gesamtbericht von dem Großbrand finden sie auf der Homepage des zuständigen Bezirksfeuerwehrkommandos Wr. Neustadt https://www.bfkdo-wiener-neustadt.at/

Zusammenfassung TAG 1 Kräfte Bezirk BADEN (Mi 13.07.2022):

Nachdem aufgrund des raschen Brandausbreitung zahlreiche Feuerwehren aus dem Bezirk Wr. Neustadt vor Ort im Einsatz standen, wurden dann in den Nachmittagsstunden auch die Großtanklöschfahrzeuge FF Stad Bad Vöslau das GTLF 10.000l Wasser und von der FF Kottingbrunn das GTLF 6.000l Wasser beide aus dem Bezirk Baden zusätzlich von der Einsatzleitung zur Unterstützung angefordert. Wobei diese in erster Linie für die Wasserversorgung vorgesehen waren. Da auch nach mehreren Stunden kein Ende in Sicht war, rückte in den Abendsunden ein sogenannter „Pumpenzug" mit Einsatzkräften/Fahrzeugen aus dem Bezirk Baden aus, die der KHD-Bereitschaft Baden angehören. Aufgrund der bezirksinternen vorgesehenen Reihenfolge, war der 4. ZUG der KHD Bereitschaft Baden an der Reihe. 8 Fzg mit 48 freiwilligen Feuerwehreinsatzkräften aus den Freiwilligen Feuerwehren (Baden-Leesdorf, Baden-Stadt, Baden Weikersdorf, Siegenfeld, Groisbach) sind daraufhin gegen ca.19.20h von Baden abgerückt und erhielten vor Ort ihren Einsatzauftrag. Vom Bereitschaftskommando machten sich unser KHD Bereitschaftskommandant mit seinem Stellvertreter und unser Bezirksfeuerwehrkommandant (ist gleichzeitig auch Viertels-Kommandant) persönlich vor Ort ein Bild von der Lage. Der Pumpenzug erhielt den Auftrag vom Haschendorfer See mit drei Tragkraftspritzen anzusaugen, um die Tanklöschfahrzeuge welche im Pendelverkehr für die Löschwasserversorgung eingesetzt waren laufend befüllen zu können. Anfänglich weitere Tätigkeiten mussten jedoch dann verworfen werden, da in Folge es immer wieder laufend zu Explosionen von Blindgängern am Heeres-Sperrgelände kam. Es war einfach zu gefährlich in der Dunkelheit für die eingesetzten Kräfte. Deshalb entschied die Gesamteinsatzleitung des Bundesheers, dass die Feuerwehreinsatzkräfte vor Mitternacht wieder abrücken und über Nacht die Brandwache durch die Löschmannschaften des Bundesheeres durchgeführt wurde.

Zusammenfassung TAG 2 Kräfte Bezirk BADEN (DO 14.07.2022):

Aufkommende Winde fachten die Brände erneut an und bereits in den Morgenstunden rückten erneut Feuerwehreinsatzkräfte aus dem Bezirk Wr. Neustadt und anderen Nö Bezirken an. Aus dem Bezirk Baden unterstützen anfänglich die FF Pottendorf und FF Landegg mit ihren Tanklöschfahrzeug die Brandbekämpfung. Im Laufe der Nachmittagsstunden wurden auch das Großtanklöschfahrzeuge Stadt Bad Vöslau (10.000l) und Furth a.d Triesting (8.000l), sowie der WLA-Löschwassertank (10.000l) der FF Berndorf-Stadt angefordert. Zusätzlich ging auch der 1. ZUG der KHD Bereitschaft Baden mit Tanklöschfahrzeugen (2.000l-6.000l) von den Feuerwehren Leobersdorf, Günselsdorf, Kottingbrunn, Blumau und Gainfarn in den Einsatz. Die örtlichen Kräfte benötigten eine größere Transport- bzw. Pufferkapazität für die am zweiten Waldbrandtag aufgezogenen Riegelstellungen. Weiterhin durften aber die Einsatzkräfte nur fix vorgegebene Wege befahren und maximal 40 Meter die Löschleitungen in die einzelnen Waldbereiche vornehmen.

 

Zusammenfassung TAG 3 Kräfte Bezirk BADEN (FR 15.07.2022):

Auch am Freitag standen erneut freiwillige Feuerwehreinsatzkräfte auch aus dem Bezirk Baden beim großflächigen Wald- und Wiesenbrand am Truppenübungsplatz des Bundesheeres in Großmittel Bezirk Wr. Neustadt im Einsatz. Seit drei Tagen bekämpften nun schon zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Bundesheeres den Großbrand, der mittlerweile auf 150 Hektar beschränkt werden konnte. Starke Winde entfachten jedoch immer wieder hunderte Glutnester. Unterstützt werden sie dabei erneut auch von Hubschraubern der Polizei und des Bundesheeres.

Anmerkung: ..."Die Löscharbeiten durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr und Bundesheeres auf dem militärischen Sperrgebiet gestalten sich sehr schwierig, da aufgrund von Vorhandensein von scharfer Munition in unbefestigten Geländen nur auf den dafür freigegebenen Wegen die Brandbekämpfung von den Bodenkräften durchgeführt werden kann. Der Einsatz von Bodenbearbeitungswerkzeugen für das Löschen der Glutnester im Einsatzgebiet ist ausdrücklich auf Grund der Munitionsrückstände verboten!"....

Neben den Großtanklöschfahrzeug der FF Stadt Bad Vöslau (10.000l) und der FF Furth a.d.Triesting (8.000l) kam heute auch die Sonderdiensteinheit Wald- und Flurbrandbekämpfung des Nö Landesfeuerwehrverbandes zum Einsatz. Teil dieser Sonderdiensteinheit sind auch Mitglieder der FF Enzesfeld (eine der Stationierungsfeuerwehren vom NÖ LFV) und Hirtenberg aus unserem Bezirk Baden.

Der Einsatzauftrag für unsere zwei Großtanklöschfahrzeuge bestand darin, einerseits laufend Wassertransporte durchzuführen, andererseits aber auch mit ihren leistungsstarken Wasserwerfern, die eine große Reichweite erzielen, bei der direkten Brandbekämpfung zu unterstützen.
Unsere Sonderdiensteinheit Wald- und Flurbrandbekämpfung errichtete und Betrieb eine weitere mobile Löschwasserzisterne für die Riegelstellung an einer der Flanken. Die Gefahr einer nochmaligen Brandausbreitung ist nach wie vor nicht gebannt. Auch deshalb, da man aus Erfahrung weiß, dass sich die Flammen bis zu 50 Zentimeter in den Boden fressen und eine Vielzahl an Glutnestern produzieren.

Beitrag erstellt durch Stefan Schneider Sachgebiet S5 BFKDO BADEN
Fotos diverser Feuerwehren; KHD Bereitschaft Baden und S5 Daniel Bartmann BFKDO

 

Links zu den Berichten auf der Homepage des Bezirksfeuerwehrkommandos Wr.Neustadt:

https://www.bfkdo-wiener-neustadt.at/einsaetze/einsaetze-wrn-nord/8286-aktuell-flurbrand-in-haschendorf

https://www.bfkdo-wiener-neustadt.at/einsaetze/einsaetze-wrn-nord/8288-tag-2-waldbrandeinsatz-auf-dem-militaergelaende-in-grossmittel

https://www.bfkdo-wiener-neustadt.at/einsaetze/einsaetze-wrn-nord/8289-tag-3-waldbrandeinsatz-auf-dem-militaergelaende-in-grossmittel

https://www.bfkdo-wiener-neustadt.at/102-organisation/8290-tag-4-waldbrandeinsatz-auf-dem-militaergelaende-in-grossmittel

https://www.bfkdo-wiener-neustadt.at/einsaetze/einsaetze-wrn-nord/8291-tag-5-waldbrandeinsatz-auf-dem-militaergelaende-in-grossmittel