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Einsätze

Chlorgasaustritt bei privater Outdoor-Pool Anlage

In den Samstag Mittagsstunden des 7. September 2019 kam in einem privaten Haushalt in Sooß zu einem Chlorgasaustritt. Der Besitzer wollte gerade bei der Wasser-Aufbereitungsanlage im unterirdischen Technikraum seines Outdoor-Pools Chlortabletten nachfüllen, als es plötzlich aufgrund einer ungewollten Überdosierung zu einer spontanen chemischen Reaktion kam und massiv Chlorgasdämpfe austraten.

Dadurch war es ihm nicht mehr möglich den Dosier-Behälter wieder ordentlich zu verschließen und musste den Kellerraum fluchtartig ins Freie verlassen.

Gemäß Alarmstufe 2 und dem Meldebild „Chlorgasaustritt" wurde durch die Bezirksalarmzentrale Baden die örtlich zuständige Freiwillige Feuerwehr Sooß, sowie die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Bad Vöslau alarmiert. Aufgrund des Meldebildes und der vorerst noch unklaren Lage wurde auch wie vorgesehen der örtlich zuständige Schadstoffzug Hirtenberg, sowie der Schadstoffberatungsdienst des Bezirksfeuerwehrkommandos, der Rettungsdienst und die Polizei zum Gefahrgutaustritt berufen.

Beim Eintreffen der Feuerwehr Sooß war starker Chlorgeruch, durch die aus dem Technikraum ins Freie abgezogene Chlorgaswolke, wahrnehmbar. Umgehend lies der Feuerwehreinsatzleiter als Erstmaßnahme einen Atemschutztrupp zur weiteren Lageerkundung ausrüsten und die Örtlichkeit absichern. Auch einen Hochleistungslüfter lies er im Gartenbereich in Stellung bringen, um die Chlordämpfe vom Wohnhaus fernzuhalten.

Schon während der Anfahrt von Bezirkssachbearbeiter Schadstoffdienst Marcus Schwarz (Schadstoffberatungsdienst BFK Baden) an die Einsatzstelle, forderte dieser über die Bezirksalarmzentrale zusätzlich die FF Baden-Stadt mit ihrem speziellen Chlor-Mehrgasmessgerät zur Unterstützung der Messarbeiten an. Bei Eintreffen der Spezialkräfte führte man dann erste Messungen im Freien durch, welche einen niederen Wert ergaben. Der einsetzende leichte Regen hatte die austretenden Dämpfe bereits niedergeschlagen bzw. begünstigte dadurch auch das weitere Vorgehen. Man entschied sich daher den bereits mit Chemikalienschutzanzügen Stufe 2 und Umluft unabhängigen Atemschutz ausgerüsteten Trupp, für weitere Messungen im Technikraumbereich vorgehen zu lassen. Hätte man zuvor einen höheren Wert gemessen, wäre ein Trupp unter Schutzstufe 3 entsendet worden. Aufgrund der zu erwartenden Mindermengen waren dann auch dort nur leicht erhöhte Werte festzustellen. So konnte dieser Trupp auch die notwendigen Sicherungsarbeiten durchführen. Zwischenzeitlich wurde eine Belüftung der Kellerräumlichkeiten angeordnet. Eine neuerliche Messung mittels Mehrgasmessgerät bestätigte die weiter sinkenden Werte. Die Belüftungsmaßnahmen wurden anschließend von der örtlichen Feuerwehr Sooß noch ca. eine halbe Stunde aufrechterhalten, bis die Werte fast gänzlich auf Null sanken. Verletzt wurde bei dem Unfall niemand. Im Einsatz standen die FF Sooß, FF Stadt Bad Vöslau, Schadstoffzug FF Hirtenberg, Schadstoffberatungsdienst BFKDO Baden, FF Baden-Stadt mit dem Chlor-Mehrgasmessgerät.

Bericht: Stefan Schneider BFK Baden
Fotos: © Janine Schrahböck FF Stadt Bad Vöslau, Fritz Beichbuchner FF Baden-Stadt und Stefan Schneider BFK Baden

FF Sooß, FF Stadt Bad Vöslau, FF Hirtenberg, FF Baden-Stadt,

Beitrag erstellt am 08. September 2019
Stefan Schneider