02.09.2025 Einsätze - [AFKDO Baden-Land]
Pkw kollidiert mit Triebwagen der Aspangbahn
Ein folgenschwerer Unfall ereignete sich am Nachmittag des 02.September 2025 in Günselsdorf (Bezirk Baden) nachdem ein Pkw mit einem Triebwagen der ÖBB kollidierte. Die Aspang-Bahnstrecke war daraufhin über mehrere Stunden lang gesperrt. Zahlreiche Einsatzkräfte, die ÖBB und auch private Firmen standen im Einsatz.

Anmerkung: In dem Bahnstreckenabschnitt werden derzeit aufgrund, vorheriger Unfälle, Bau-/Grabarbeiten für eine künftige Lichtsignal-Anlage durchgeführt.
Um 14.25 Uhr wurden die Freiwilligen Feuerwehren Günselsdorf, Blumau, Schönau/Triesting und Leobersdorf mit dem Alarmmeldebild „T3+2HRS Bahnunfall - Großschadenslage mit Zusatz Pkw gegen Zug" über die Feuerwehr Bereichsalarmzentrale Baden alarmiert.
Die Rettungsleitstelle entsendete ein Großaufgebot an Rettungskräften (Rotes Kreuz und Samariterbund) samt zweier Notarzteinsatzfahrzeuge und dem ÖAMTC Notarzthubschrauber C3 aus Wr. Neustadt. Auch die Polizeileitstelle alarmierte mehrere Streifen. Von der ÖBB-Notfallleitstelle wurde ein ÖBB-Einsatzleiter zur Unfallstelle entsendet.
"Als wir kurz nach Alarmierung vor Ort eintrafen befand sich im total beschädigten Pkw keine Personen mehr - diese wurden bereits von den Rettungskräften erstversorgt. Die Insassen vom entgleisten in Schieflage stehende Triebwagen konnten erst, nachdem dieser mittels zweier Seilwinden der Feuerwehr gegen umstürzen gesichert war, ins Freie gebracht werden", so der Feuerwehreinsatzleiter Kommandant HBI Franz Zöchling von der FF Günselsdorf.
Bis auf einen Schock blieben die Zuginsassen zum Glück unverletzt und wurde an die Rettungskräfte zur weiteren Betreuung übergeben.
Die weitere Erkundung ergab laut dem Feuerwehreinsatzleiter, dass Dieselkraftstoff aus dem Triebwagen ins Erdreich ausfloss und daher sofort Sicherungs- und Auffangmaßnahmen durchgeführt werden mussten.
Der Pkw Lenker wurde bei dem Unfall schwer verletzt und mit dem Notarzthubschrauber, nach erster medizinischer Behandlung, in ein Unfallspital geflogen. Die Beifahrerin wurde mit einem Rettungsfahrzeug zur Abklärung ebenfalls in ein Spital abtransportiert.
Zwischenzeitlich war auch der ÖBB-Einsatzleiter vor Ort eingetroffen, machte sich ein Bild der Lage bzw. wurde durch den Feuerwehreinsatzleiter über bereits getroffene Erstmaßnahmen informiert.
Anmerkung: Da diese Bahnstrecke nicht elektrifiziert ist, konnten durch die Feuerwehr noch vor Eintreffen des ÖBB-Einsatzleiters erste Schritte durchgeführt werden.
Nach polizeilicher Aufnahme und Freigabe der beteiligten Fahrzeuge wurde einmal der schwer beschädigte Pkw mit dem Wechselladefahrzeug-Kran der FF Schönau/Triesting geborgen.
Für die Bergung des entgleisten Triebwagens war jedoch Spezialgerätschaften erforderlich. Hierfür wurde von der ÖBB der Hilfszug aus Wien entsendet (musste jedoch für die Zufahrt über die Südbahnstrecke nach Felixdorf ein freies Zeitfenster abwarten (obwohl der Hilfszug Bahnintern vorrangig behandelt wird). Zusätzlich kam es ausgerechnet da auch noch zu einer Zeitverzögerung durch einen Rettungseinsatz (Person im Gleiskörper) auf der Südbahnstrecke.
Um den Triebwagen wieder in die Schienen zu heben, konnte der Bahneigene tonnenschwere Bergekran-Zug auf dieser Bahnstrecke nicht eingesetzt werden, daher wurde eine private Kranfirma durch die ÖBB angefordert. Zwei 50to Feuerwehr-Kranfahrzeuge (Möding und Wr.Neustadt) wären auch abrufbar gewesen.
Für den beschädigten Gleiskörper forderte die ÖBB ihre Fachfirmen und private örtliche Unternehmen an.
Bezüglich des ins Erdreich ausgeflossenen Dieselkraftstoff verständigte der Feuerwehreinsatzleiter die Bezirkshauptmannschaft Baden. Seitens der Feuerwehr wurde zuvor schon erste Maßnahmen durch auffangen von Dieselkraftstoff getroffen.
Da die zwei Seilwinden der Feuerwehr weiterhin am Triebwagen angeschlagen bleiben mussten, um mögliches Umstürzen und damit zusätzlicher Umweltgefährdung durch auslaufen weiterer Betriebsmittel zu verhindern, waren einiger unserer Feuerwehreinsatzkräfte weiterhin vor Ort gebunden. Auch für die Bergearbeiten des Triebwagens war die Unterstützung durch die Feuerwehr notwendig. Einerseits die Einsatzstelle großflächig auszuleuchten, anderseits um eine weitere Seilwinde zur Unterstützung der Bergung einzusetzen, als auch wegen Brandschutz sowie Umweltgefährdung. Hier übernahm dann Kommandant Stv. OBI Christian Navrkal FF Günselsdorf den Einsatzleiter.
Die Bergung (Eingleisung des Triebwagens) erfolgte dann durch die zwei eingetroffenen privaten Schwerlastkräne und der Mannschaft vom ÖBB-Hilfszug, mit Unterstützung der Feuerwehr.
Anschließend konnte die Garnitur durch den ÖBB-Hilfszug abgeschleppt werden.
Da eine bislang unbekannte Menge an Treibstoff in das Erdreich ausgetreten war, erfolgte in Abstimmung mit einem Sachverständigen der Wasserrechtsbehörde die Abtragung des kontaminierten Erdreichs.
Erst nach rund elf Stunden Einsatz konnten dann die letzten Feuerwehreinsatzkräfte gegen 01.15 Uhr wieder ins Feuerwehrhaus einrücken und die Einsatzbereitschaft herstellen.
Während der Bergearbeiten wurde parallel dazu bereits auch an der Behebung des Schadens am Gleiskörper durch Fachfirmen gearbeitet und erst in den Morgenstunden beendet.
Bericht: Stefan Schneider BFKDO BADEN
Fotos: FF Günselsdorf und Stefan Schneider BFKDO BADEN
FF Günselsdorf(FB); FF Schönau/Triesting; FF Blumau(FB); FF Leobersdorf(FB)















































































































































































































































FF Günselsdorf(FB); FF Schönau/Triesting; FF Blumau(FB); FF Leobersdorf(FB)
Beitrag erstellt am 05. August 2025
Stefan Schneider BFKDO BADEN
